Hello Sizilien
Nun endlich heisst es "Hello Sizilien" und ich setze über auf die grösste Insel im Mittelmeer und nehme direkt mein persönliches Highlight den Ätna in Angriff.
Nach zwei wunderschönen Tagen am Strand kündigte sich schlechtes Wetter an. Ein Grund aufzubrechen und weiter zu ziehen. Nun lag Sizilien vor mir und Dank unermüdlichen Nachfragens der lieben Anne kommen nun auch endlich meine Reise- bzw. Spazierberichte zu Sizilien. Viel Spass beim Lesen. :)
Auf die grösste Insel im Mittelmeer bin ich nach Tremestieri übergesetzt und hab einen der wenigen offenen Campingplätze "Camping La Focetta Sicula" kurz vor Taormina angesteuert. Da so wenig los war konnte ich auch wieder einen Platz direkt am Meer ergattern - ganz ehrlich daran könnte ich mich gewöhnen - und noch viel erfreulicher ich traf auf ein deutsches Paar, welches ich flüchtig in Apulien kennen gelernt hatte. Ganz zufällig war unser Zusammenkommen nicht, denn wir wussten voneinander, dass wir Sizilien ansteuerten und blieben per WhatsApp über die Tage in Kontakt. So entstand eine angenehme Vertrautheit und am Abend sassen wir beim Grillen zusammen und tauschten die Erlebnisse der vergangenen Tage aus.
Da der Wetterbericht noch einen guten Tag vermeldete beschlossen wir direkt am nächsten Tag den Ätna anzufahren. Mein absolutes Highlight auf der Reise und ich war voller Vorfreude. Nach einer Stunde Fahrt, unzähligen Serpentinen sowie auch Schlaglöchern erreichten wir den südlichen Zugang vom Ätna. Wir parkten etwas unterhalb wo sogar Wanderschilder einige Ziele auswiesen. Natürlich nahmen wir den Weg direkt in Angriff. Ob wir das ausgeschriebene Ziel erreichten war eigentlich Nebensache. Ich habe ja nun bereits gelernt, dass wandern in Italien nicht gleich wandern in der Schweiz ist. Man weiss also nie so recht wo geht es los, ist das noch der richtige Weg und Wegweiser sind mehr als rarr. Man muss sich also flexibel geben und sich einfach treiben lassen. Ich sag euch manchmal gar nicht so einfach, aber mit dem Blick auf den Gipfel vom Ätna wird so einiges unwichtig. Und wir hatten wirklich jede Menge Glück, es war zwar recht windig aber sonnig - ich hab mich sogar verbrannt - und der Gipfel war die meiste Zeit frei von Wolken und Rauch. Ein absolut imposanter Berg und die schwarzen gigantischen Lavafelder waren beeindruckend.
Für die Hunde mussten wir allerdings ein wenig Acht geben, denn die Asche selbst war zwar kein Problem für die Pfoten aber die Lavasteine waren durchaus sehr scharf und spitz. Dazu kam noch eine Art Distel, die zwar aussah wie eine glatte flache Fläche (wie Moos) welche aber enorm lange und spitze Stacheln hatte. Wir versuchen die Hunde irgendwie dadurch zu bringen und hatten Glück am Ende der Tour gab es nur leichte Verletzungen die schnell wieder heilten.
Unsere kleine Wanderung dauerte ca 2h und anschliessend fuhren wir noch hoch zum südlichen Zugang und gönnten uns einen Kaffee. Wir waren heil froh bereits etwas unterhalb die Tour gemacht zu haben, denn hier nur wenig später lag alles in Wolken und der Gipfel war nicht mehr zu sehen. Dafür gab es eine Menge Souvenirläden und entsprechend Touristen dazu.
Gerne hätte ich auch den Gipfel in Angriff genommen und mal in den Krater hineingeschaut, aber dies muss ich für ein anderes Mal aufheben, wenn ich vielleicht meine Baily mal für einen Tag abgeben kann oder wir gelernt haben mit Hundeschuhen zu laufen :)
Für die Unterkunft fuhren wir wieder Richtung Meer und steuerten einen Bauernhof an, welcher früher eine Hühnerfarm war und heute Jazzevents ausstattete. Geworben hatte der Bauernhof mit einem traumhaften Ätnablick. Den hatte man allerdings nur vom Waschhaus und hielt nur annähernd was versprochen wurde. Dafür - und nicht beworben - hatten wir einen unglaublichen tollen Blick auf die unter uns liegenden Dörfer samt Meer.
Der Hausherr fragte uns ob wir bei Ihnen essen wollten und wir entschieden uns für Huhn. Die erste Überraschung dabei war, dass ich kurz darauf bei meiner Hunderunde über den Hof direkt miterleben konnte wie das Huhn für uns geschlachtet wurde. Frischer geht es wohl dann nicht mehr.
Wir assen ganz alleine in einem alten umfunktionierten Hühnerstahl. Das Ambiente war wirklich einmalig und witzig. Ich muss auch gestehen, dass ich die Gesellschaft meines Paares sehr genossen habe. Alleine wäre ich sicher in meinem Bus bei Tütensuppe versackt. So hatten wir einen lustigen Abend und beim ins Bett gehen bestaunten wir noch mal die Aussicht. Ein gelungener Tag.
Ort: Ätna, Sizilien
Land: Italien
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