Nordschweden – der hohe Norden
Aktualisiert: 18. Jan. 2024
Der Norden Schwedens ist bekannt für seine unberührte Natur und weitläufige Landschaft. Die schwedische Ostküste ist meist felsig und ermöglicht traumhafte Blicke auf den Bottnischen Meerbusen. Richtung Norwegen wird die Landschaft zunehmend steiler, das Skandinavische Gebirge erreicht hier Höhen von bis zu 2000 hm.
Nun brachen schon die letzten 3 Monate meiner Auszeit an und es standen erstmal vor allem Autobahn-KM statt Lauf-KM auf dem Programm.
Um zu meinem nächsten Hauptziel dem Fernwanderweg "Kungsleden" in Nordschweden zu gelangen wählte ich die Strecke entlang der Ostküste von Schweden. Im Internet gab es die verschiedensten Meinungen und Ratschläge darüber wie man am schnellsten in den Norden kommt. Ich entschied mich für die Küste, da ich etwas mehr Zeit hatte und es im Grunde keine Rolle spielte. Ich kannte ja bisher noch gar nix von Schweden. Mit meinem Reiseführer von Dumont im Gepäck fuhr ich recht planlos Richtung Norden. Klar war nur, dass ich in 12 Tagen am Flughafen von Kiruna sein musste, um dort meine Freundin abzuholen, die mich dann für die nächsten 4 Wochen begleiten würde.
Ich hatte mir vorgenommen den Süden etwas schneller zu passieren, um die meiste Zeit im Norden zu verbringen. Trotz der vielen Fahrstunden wollte ich täglich eine grössere Runde laufen gehen, die Städte möglichst meiden und wenn immer es geht frei stehen. Gerade das Wildcampen lief in Schweden zum ersten Mal richtig gut. Ich fand immer wunderschöne Plätze und fühlte mich absolut sicher. Meist habe ich dabei nach einem ausgewiesenen Badeplatz Ausschau gehalten, denn diese waren meist mit WC und Picknick-Bank ausgestattet.
Mit Hilfe von Komoot wählte ich meine Tageswanderungen und 4 Touren kann ich daraus besonders empfehlen:
Höga Kusten
Die nordschwedische Küstenregion Höga Kusten („die Hohe Küste“) belohnte mit atemberaubenden Ausblicken und entfernte man sich vom Touristencenter und Hotel war man ganz bald auch schon wieder für sich.
Ich habe dort nur einen kleinen Zwischenstopp gemacht und bin einen der ausgewiesen Rundwanderwege gegangen. Dabei habe ich gelesen, dass hier ein rund 130 Kilometer langer Fernwanderweg startet und sich durch die gesamte UNESCO-Weltnaturerbestätte bis nach Örnsköldsvik im Norden zieht. Das wäre auch mal ein Wanderziel und ich hab es mir schon vorgemerkt.
Nationalpark Skuleskogen
Im Nationalpark Skuleskogen gab es zahlreiche Wanderwege und an jedem Eingangsportal bekam man eine brauchbare Wanderkarte. Ich stand eine Nacht direkt vor dem Südeingang und steuerte bei meiner Wanderung die 200 Meter lange und 40 Meter tiefe Felsspalte Slåttdalsskrevan an. Der Durchgang durch die Schlucht war leider nicht möglich, aber direkt davor konnte ich (sogar mit etwas Kletterei) einen kleinen Gipfel bzw. eher ein Hochplatteau dem Slattdalsberget erklimmen. Die Aussicht auf die Inselwelt war einfach wunderschön und da ich noch nicht wusste wie ich Baily hier wieder runter bekomme genoss ich erstmal ausgiebig die Aussicht. Als sich eine kleine Gruppe daran machte weiterzugehen schloss ich mich unbemerkt an. An den kritischen Stellen fragte ich Sie dann um Hilfe und zusammen brachten wir Baily wieder auf sicheren Boden.
Skuleberg
Der Skuleberg ist 295 m hoch und ragt deutlich über seine Umgebung hinaus. Es führen mehrere Wanderwege nach oben und sogar vier unterschiedlich schwierige Klettersteige. Ich lief von der Südflanke hoch, der Weg war sanft und gemütlich. Am Gipfel befand sich ein kleines Café zudem sogar ein Lift fuhr. Ich muss sagen solch Infrastruktur hatte ich nicht erwartet und ich war heil froh erst sehr spät zu dieser Tour aufgebrochen zu sein. So waren die meisten Tagesgäste bereits wieder verschwunden und ich hatte diese faszinierende Gesteinswelt für mich.
Holmön
Nach dem ich nun zahlreiche Ausblicke auf die Schäreninseln geniessen durfte wollte ich eine der Inseln auch mal zu Fuss erkunden. Ab Umea startete eine kostenlose Fähre und ich hatte Glück traf ich 10 min vor der letzten Überfahrt ein (ich hatte nämlich total versäumt mich vorher über die Fahrzeiten zu erkundigen). Im Hafen gab es eine Übersichtskarte von der Insel und ich nahm mir 2 kleinere Spaziergänge vor - einmal zu einem Strand und anschliessend zu einem Leuchtturm. Es war ein toller sonniger Sommertag (fast schon zu heiss) und ich konnte einen herrlichen Tag auf der Insel verbringen.
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