Von Civita zur Raganelloschlucht
Aktualisiert: 25. Jan. 2023
Das Bergdorf Civita mit der Raganelloschlucht war absolut einen Abstecher wert. Ein süsses Dorf umrahmt von Felsen und grünen Hügeln und als Highlight die Teufelsbrücke über dem Raganello.
Da ich vor hatte weiter Richtung Süden zu fahren - denn die Nächte hier werden auch kälter - stand nur eine kleine Wanderung auf meinem Programm. Das Bergdorf Civita war leicht zu erreichen und laut meinem Wanderführer bot es eine mit "Top" ausgewiesene kleine Tour - und dies mit Recht.
Ich fühlt mich irgendwie sofort wohl in diesem Dörfchen auch wenn ich gar nicht sagen kann warum, denn es unterschied sich nicht wirklich von den anderen bereits gesehenen Dörfern. Ausser vielleicht wie es da so da lag eingerahmt von den grünen Bergen und etwas Felsen sowie die schon von oben zu sehende Schlucht. Gemütlich machten wir uns auf den Weg. Von einer Aussichtsplattform ging es runter zur Teufelsbrücke. Oje dachte ich, denn das müssen wir also alles wieder rauf. Unten am Fluss war es so warm und friedlich, dass wir uns für eine Weile nieder liessen und einfach die Ruhe und Sonne genossen. Wir waren natürlich wieder alleine. Weit und breit niemand zu sehen. Die Infrastruktur deutete aber an, dass hier zur Hochsaison einiges los sein muss. Es wurde sogar ein kleiner Schuttelbus beworben.
Nun gut nun also wieder alles rauf. Der Weg war als Rundweg angelegt, was ich toll fand und so schnufftelten wir uns wieder nach oben und zwar sogar über einen kleinen Berg von wo man eine super Aussicht über das Dorf hatte. Baily legte sich dort sofort in den Schatten, so machten wir also noch mal eine Pause.
Im Dorf angekommen wollte ich die Gegend nicht so richtig verlassen und war bereit noch mal eine kältere Nacht im Henry auf mich zu nehmen. Aber was noch machen. Es war erst 12 Uhr und ich holte mir einen Cappuccino und durfte das Wlan
der Bar nutzen.
2 Wanderungen lagen noch in der Nähe. Wie schon erwähnt Wanderschilder gibt es hier kaum und auch mapse zeigte mir auch kaum Wege an. So konnte ich nur meinen Wanderführer befragen. Ich entschied mich für eine Wanderung die in ca 30min erreichbar war und auch zu meiner Unterkunft nicht ganz so weit weg ist. Grundlegend hätte ich mehr Mut könnte man zu dieser Jahreszeit überall wild stehen. Es würde niemand stören oder merken. Nur soweit bin ich noch nicht und ich würde wohl vor Angst kein Auge zu machen.
Nun gut also auf zur 2. Tour. Freudig fuhr ich los. Die Ausblicke auf der Fahrt toll. Einzig ob ich den Ausgangspunkt finden würde war fraglich und bereitete mir ein wenig Sorge. Es war irgendwie wild beschrieben und schon den Friedhof wo ich dann abbiegen sollte fand ich nicht. Dafür war ich im Dorfkern gelandet und sollte durch eine Gasse fahren die immer immer schmaler wurde bis ich dann streikte. Ich war überzeugt da komme ich nicht durch. Der Mann hinter mir war anderer Meinung und stieg kurzerhand in mein Auto und fuhr Henry tatsächlich ohne Kratzer zu verursachen durch die Gasse.
Okay soweit so gut, ich war skeptisch. So mal ich nun auf einem weiteren kleinen Platz stand wo gefühlt 5 ähnliche Gassen weggingen und ich keine Ahnung hatte wo ich hin musste. Puhh....... okay also diese Tour war gestrichen.
Gut zuerst musste ich raus aus diesem Dorf und das hiess ich muss die gleiche Gasse zurück. Anders ging es nicht. Ich nahm meinem Mut zusammen und sagte mir wenn der Mann das Auto da durchbekommt, dann ich auch und was soll ich sagen in Schrittgeschwindigkeit ging es dann auch. Geschafft.
Nun wie war Plan B. Die 2. Wanderung war etwas mehr Richtung Süden, aber heute nicht mehr machbar. Ein weiterer Bauernhof müsste dort offen haben und dann könnte ich morgen die Tour in Angriff nehmen. Dies aber nur eine Vermutung oder ich fahr Richtung Süden, da hatte ich einen Campingplatz im Auge der laut Reiseführer das ganze Jahr geöffnet hatte (so war ja die ursprüngliche Idee vom Morgen).
Nun gut beides lag erstmal in der gleichen Richtung, also fuhr ich los. An der Weggabelung wo ich mich entscheiden musste machte ich Pause. Wir hatten den Strand erreicht und als totaler Kontrast war die Sonne verschwunden und dafür türmte sich mal wieder der Dreck auf der Strasse. Die Promenade war abgebrochen und die Strandhütten sahen so aus als ob hier seit Jahren niemand mehr war. Der Strand ewig lang und könnte wunderschön sein. Das alles hatte mich so abgelöscht und meine Kraft und Abenteuerlust lies für heute auch extrem nach, so entschied ich mich für die sicherere Variante und fuhr zum Campingplatz im Süden. Dies hiess noch mal eine Stunde fahren, aber zu mindestens wären wir vor der Dunkelheit da.
Da dies Strassen wieder schlechter worden verlies mich auch langsam die Lust am Fahren und ich wollte nur noch ankommen. Dies tat ich dann auch kurz vor 16 Uhr nur leider war der Campingplatz geschlossen. Meine Nerven lagen blank, denn ich hatte Henry sehr steile Serpentinen nach unten gezirkelt. Diese musste ich nun wieder hoch. Gott sei Dank öffnete mir der Campingplatzbesitzer zu mindest das Tor so dass ich drehen konnte. Er meinte dann noch, dass es in 1km einen weitere Campingplatz gäbe, vielleicht hat dieser ja auf. Vielleicht? Warum weiss der das nicht ....arg.
Nun gut ich hatte keine Wahl und fuhr weiter. Ich war sehr erleichtert als ich beim Eintreffen merkte, dass dieser Platz tatsächlich offen war. Zum Ausgleich für meine Nerven stehe ich nun direkt am Wasser und konnte gestern sogar noch den Sonnenuntergang anschauen.
Etwas befremdlich ist es dennoch hier, denn auf dem gesamten Platz stehen 4 Autos (inklusive mir), Es hat hier also mehr Hunde als Autos, denn 5 Haushunde gehören zum Platz. Gott sei Dank ist Baily verträglich.
Nun gut, nun spiele ich also die nächsten Tage Robinson und Baily ist meine Freitag. Diese Fahrt muss ich erstmal verarbeiten.
Ort: Civita und Capo Vaticano, Kalabrien
Land: Italien
Schöne Bilder, ein Dorf zum Entspannen, nur ohne Einwohner, wo sind die?